Sind Psychiater selbst verrückt? Für mich nein, doch sie verharren zu stark in der Kultur der Krankheit.
Im Oktober 2023 saß ich nach meinem dritten Psychiatrieaufenthalt meiner Psychiaterin in ihrer Praxis gegenüber. Wir hatten uns vor zweieinhalb Jahren nach meiner ersten Psychose zum ersten Mal getroffen. Ich wählte mir diese Psychiaterin selbst aus. Ich versuchte zu erzählten, was ich erlebt habe, seit meinem Charakterwechsel. Doch sie hörte mir gar nicht richtig zu.
Dabei habe ich einiges gelernt. Doch die Psychiaterin ignoriert mich und stigmatisieren mich auf das Vergangene, die drei Psychosen. Obwohl ich viel zu erzählen hätte, wie die Gefühlswelt in der Psychose ist und wie mein Weg daraus war.
Für sie war der Fall klar: Mit drei Psychosen würde ich nicht mehr genesen und mein Leben lang Medikamente benötigen.
Beim ersten Mal im März 2020 wurde ich in der Klinik einfach unter Medikamente gesetzt. Die Ärzte in der Psychiatrie hatten damals einfach entschieden, mich zu sedieren, ich hatte keine Wahl.
In der nach Betreuung bei ebendieser Psychiaterin versuchte wir auf ein anderes Medikament umstellen. Da das Medikament der Klinik mich im Alltag massiv einschränkte. Den Versuch, langsam auf ein anderes Medikament umzustellen, hatte mich noch mehr meiner Selbst beraubt. Die Folge war, dass ich nur noch ein sediertes Nervenbündel war, unfähig, meinen Alltag zu bestreiten.
Nach über einem halben Jahr konnte ich das Medikament endlich absetzten. Doch es erst 2021 erlangte ich die volle Kontrolle zurück, bis ich wieder ohne nervliche Anspannung leben konnte.
Meine Psychiaterin zeigte mir auch diesmal keinen Heilungsweg auf. Anscheinend hatte sie in ihrer Ausbildung gelernt, dass meine Diagnose unheilbar und damit unveränderbar ist. Sie hatte in ihrer langjährigen Praxis wohl nie dazugelernt oder war nicht über ihren ausbildungsbedingten Horizont hinausgewachsen.
Diesen Menschen, die in der Kultur der Krankheit verharren, drehe ich heute meinen Rücken zu. Den Menschen gebe ich keine Achtung mehr, so wie sie mit mir umspringen.
Ich habe für mich einen anderen Weg gewählt: Den Weg der Heilung, denn ich habe genügend eigene Power für mein neues Leben.
Der Kultur-Graben der Krankheit oder der Gesundheit zieht sich aktuell mittendurch meine Familie, doch dies ist eine andere Geschichte.